Todeswünschen begegnen

Begleitung von Menschen am Lebensende in katholischen Organisationen
Begleitung von Menschen am Lebensende in katholischen Organisationen

Beschreibung

Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Suizidassistenz 2020 sind Themen des Lebensendes vermehrt im öffentlichen Fokus. Was die rechtliche Stärkung der Selbstbestimmung von Klient*innen in Fragen des Sterbens konkret für den Alltag von Diensten und Einrichtungen der Gesundheitshilfe bedeutet, ist zurzeit nicht vollständig absehbar.

Das gilt etwa für die Frage, inwieweit Mitarbeitende mehr als zuvor mit sogenannten »Todeswünschen« konfrontiert sind. Klient*innen unter Leidensdruck artikulieren in diesen Wünschen Anliegen, nicht weiterleben zu wollen. Die dahinter stehenden Motivlagen können jedoch vielfältig sein. Nicht selten handelt es sich um Momentaufnahmen, die sich mit Phasen der Lebensbejahung abwechseln.

Ein sensibler und fachgerechter Umgang mit Menschen, die Todeswünsche haben und äußern, kann, unbeschadet des Respekts vor ihrer Selbstbestimmung, deren Lebenswillen stärken. Dies ist zugleich ein ethisches Anliegen von caritativen Organisationen, die sich dem Lebensschutz besonders verpflichten.

Mitarbeitende machen entlang dieses Anspruches zugleich die Erfahrung, dass Begleitmöglichkeiten im Alltag an Grenzen stoßen und in manchen Situationen selbstschützende Abgrenzung erforderlich ist. Hierbei stellen sich auch Fragen an eine Organisationskultur, die sich dort als menschen- und lebensdienlich erweist, wo ein unbefangener Dialog zu Fragen des Lebensendes möglich ist.

Die Schulung »Todeswünschen begegnen« richtet sich u.a. an Fachkräfte als Multiplikator*innen, die in Verbänden, Einrichtungen und Diensten mit Fragen zum Lebensende befasst sind und ihre Arbeit in den Dienst einer lebensbejahenden Palliativkultur stellen.

Die Schulung ist als Blended-learning-Format konzipiert. Sie besteht aus einer ca. einstündigen E-Learning-Schulung ab Oktober 2025, die eine Einführung in die aktuelle Gesamtthematik und grundlegende Orientierungen liefert.

In der Präsenzphase geht es um die praxisfall-orientierte Vertiefung. Methodisch wird teilnehmerorientiert und interaktiv gearbeitet. Neben (medialen) Impulsen und Gruppenaustausch gehören praktische Übungen zum Programm. Zudem werden aktuelle Informationen zur Sterbehilfedebatte diskutiert werden können. Es besteht das Angebot für ein gemeinsames Abendprogramm (u.a. Bar, Kegelbahn), Übernachtungsmöglichkeiten sind gegeben.

Termin:
30.10.2025 9:30 bis 17:30 Uhr
31.10.2025 9:00 bis ca. 13:00 Uhr / nach dem Mittagessen 

Den Übernachtungswunsch können Sie bei der Anmeldung angeben. 

Referenten:
Andreas Gerdes, zertifizierter Kursleiter Palliative Care, Gesprächsbegleiter (BVP),
Projektleiter »Behandlung im Voraus planen« im Rhein-Kreis Neuss

Dr. Boris Krause, Ethikberater im Gesundheitswesen, Systemischer Organisationsentwickler,
Theologe, Referent im Diözesancaritasverband

 

Dozent*in

Andreas Gerdes

Boris Krause

Veranstaltungnummer

V000000714

Preise

für Mitglieder: 295,00 € mit Übernachtung und Verpflegung
für Andere: 345,00 € mit Übernachtung und Verpflegung 

Ohne Übernachtung reduziert sich der Teilnehmerbeitrag um 85,00 €.

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